Die verschiedenen Karpfen Arten

Karpfen sind eine der beliebtesten Zielfische für Angler in Europa und weltweit. Mit ihrer Kraft und Größe bieten sie ein spannendes Erlebnis, das sowohl Anfänger als auch erfahrene Angler begeistert. Die verschiedenen Karpfenarten unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihrem Verhalten und Lebensraum. Dieser Artikel stellt die bekanntesten Karpfenarten vor und gibt Anglern hilfreiche Informationen zum Fang dieser Fische.

 

1. Der Spiegelkarpfen

 

Der Spiegelkarpfen ist eine der häufigsten Karpfenarten in Europa. Er ist leicht an seinen großen, unregelmäßig verteilten Schuppen zu erkennen, die ihm seinen Namen geben. Der Spiegelkarpfen ist oft gedrungener und schwerer als der Wildkarpfen und kann beachtliche Größen erreichen. Diese Art ist auch weniger scheu, was ihn für Angler attraktiv macht.

 

Besondere Merkmale:

 

Unregelmäßig verteilte Schuppen

Kräftiger, kompakter Körperbau

Oft schwerer als andere Karpfenarten

 

Angeltipps:

Spiegelkarpfen sind oft in der Nähe von Gewässerstrukturen wie umgestürzten Bäumen oder Schilf zu finden. Sie lassen sich besonders gut mit Ködern wie Boilies und Mais anlocken. Geduld und eine ruhige Hand sind entscheidend, da Spiegelkarpfen dafür bekannt sind, sehr starke Fluchten zu machen, sobald sie den Köder aufgenommen haben.

 

2. Der Schuppenkarpfen

 

Der Schuppenkarpfen, auch bekannt als Wildkarpfen, ist die Urform des domestizierten Karpfens und hat ein vollständiges Schuppenkleid. Er zeichnet sich durch eine schlankere und muskulösere Körperform aus, was ihn zu einem kraftvollen Kämpfer macht. Der Schuppenkarpfen lebt bevorzugt in Fließgewässern und hat einen ausgeprägten Fluchtinstinkt, der Angler herausfordert.

 

Besondere Merkmale:

 

Vollständiges Schuppenkleid

Schlanker, sportlicher Körperbau

Sehr scheu und aufmerksam

 

Angeltipps:

Der Schuppenkarpfen ist oft in strömungsreichen Bereichen von Flüssen und Seen zu finden. Um ihn zu fangen, sind natürliche Köder wie Würmer oder Maden ideal. Da er sehr scheu ist, ist es ratsam, mit leisen Bewegungen und wenig Geräuschkulisse am Wasser zu agieren.

 

3. Der Zeilenkarpfen

 

Der Zeilenkarpfen ist eine seltene und besondere Variante des Spiegelkarpfens. Seine Schuppen sind oft in einer Reihe entlang der Seitenlinie angeordnet, was ihm ein unverwechselbares Aussehen verleiht. Angler schätzen ihn aufgrund seiner einzigartigen Optik, die ihn zu einem begehrten Fang macht.

 

Besondere Merkmale:

 

Schuppen in einer Linie entlang der Seitenlinie

Meist ein kompakter Körperbau

Selten und schwer zu finden

 

Angeltipps:

Zeilenkarpfen sind oft in ruhigeren Gewässern zu finden, die ein reiches Nahrungsangebot bieten. Boilies und Mais sind gute Köder für diese Art. Der Zeilenkarpfen neigt dazu, bei Hakenaufnahme langsamer zu reagieren als der Schuppenkarpfen, wodurch der Drill meist etwas ruhiger ausfällt.

 

4. Der Lederkarpfen

 

Der Lederkarpfen ist ebenfalls eine Variante des Spiegelkarpfens, jedoch nahezu schuppenlos. Er besitzt lediglich an einigen Stellen kleine Schuppen oder ist komplett schuppenfrei, was ihm eine glatte, ledrige Haut verleiht. Lederkarpfen sind oft etwas träger als andere Karpfenarten, was den Fang einfacher macht.

 

Besondere Merkmale:

 

Nahezu schuppenlose Haut

Glatter Körper, oft kräftiger gebaut

Träges Verhalten

 

Angeltipps:

Lederkarpfen sind weniger aktiv und können mit schweren Ködern wie Pellet-Futtermischungen und Boilies gut angelockt werden. Sie bevorzugen ruhige und warme Gewässerzonen und reagieren oft langsamer auf Störungen als andere Karpfenarten. Geduld ist hier der Schlüssel.

 

5. Der Graskarpfen

 

Der Graskarpfen, auch „Amur“ genannt, ist kein echter Karpfen im engeren Sinne, gehört aber zur Familie der Karpfenfische. Diese Art hat einen länglichen, stromlinienförmigen Körper und ernährt sich hauptsächlich von Wasserpflanzen. Graskarpfen können enorme Größen und Gewichte erreichen und sind für Angler eine echte Herausforderung, da sie sehr starke Kämpfer sind.

 

Besondere Merkmale:

 

Länglicher, stromlinienförmiger Körper

Ernährung hauptsächlich durch Wasserpflanzen

Kann sehr groß und schwer werden

 

Angeltipps:

Graskarpfen sind oft in pflanzenreichen, ruhigeren Gewässern zu finden. Da sie sich hauptsächlich von Wasserpflanzen ernähren, sind Grünfuttermischungen, Weizen und Teichpflanzen als Köder besonders effektiv. Ein robuster Haken und starkes Gerät sind unerlässlich, da Graskarpfen bei einem Drill sehr kraftvoll agieren.

 

6. Der Marmorkarpfen

 

Der Marmorkarpfen ist eine weniger verbreitete Art in Europa, stammt ursprünglich aus Asien und wird aufgrund seines außergewöhnlichen Aussehens auch als exotischer Karpfen bezeichnet. Seine Körperzeichnung erinnert an Marmorierungen, und er ernährt sich hauptsächlich von Plankton. Der Marmorkarpfen kann ebenfalls beachtliche Größen erreichen und ist für Angler ein eher ungewöhnlicher Fang.

 

Besondere Merkmale:

 

Marmormuster auf der Haut

Sehr großer und robuster Körper

Hauptnahrung besteht aus Plankton

 

Angeltipps:

Marmorkarpfen halten sich oft in tieferen Wasserbereichen auf und sind schwer mit typischen Karpfenködern zu fangen, da sie Plankton bevorzugen. Spezielle Techniken wie das „Feederangeln“ oder die Verwendung von mikrofeinem Futter können jedoch erfolgreich sein.

 

Fazit

 

Jede Karpfenart hat ihre Besonderheiten und stellt Angler vor verschiedene Herausforderungen. Während der Spiegelkarpfen und der Schuppenkarpfen eher klassische Ziele darstellen, bieten der Graskarpfen und Marmorkarpfen eine spannende Abwechslung für erfahrene Angler. Durch das Verständnis für die Eigenarten jeder Art und die Wahl der richtigen Ausrüstung kann jeder Angler seine Chancen auf einen erfolgreichen Fang erhöhen.

 

Die Wahl der richtigen Karpfenart hängt vom eigenen Können, der Ausstattung und den Vorlieben ab – ob man eher einen robusten Kämpfer oder einen exotischen Riesen sucht, die Karpfenvielfalt hält für jeden Angler das Passende bereit.

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