Raubfisch angeln

Das Raubfischangeln ist eine besonders spannende und dynamische Art des Angelns, bei der gezielt auf Fischarten wie Hechte, Zander, Barsche oder Welse gefischt wird. Diese Raubfische stellen nicht nur wegen ihrer Größe, sondern auch aufgrund ihres aggressiven Jagdverhaltens eine Herausforderung dar, die viele Angler begeistert. Raubfischangeln erfordert ein gutes Verständnis für die Fischarten, ihre Lebensweise und eine fundierte Kenntnis der besten Angelmethoden und -techniken. In diesem Bericht werden wir ausführlich auf die Grundlagen des Raubfischangelns eingehen, von der Ausrüstung über die bevorzugten Angelmethoden bis hin zu spezifischen Techniken und Tipps für den erfolgreichen Fang.

 

1. Raubfischarten und ihr Verhalten

 

Um Raubfische gezielt zu fangen, ist es wichtig, ihre Lebensweise und ihr Verhalten zu verstehen. Raubfische sind häufig an ihre Lebensräume und ihre Beute angepasst, und ihr Jagdverhalten variiert je nach Art und Jahreszeit.

 

Hecht: Der Hecht ist ein typischer Raubfisch in stehenden und langsam fließenden Gewässern. Er bevorzugt ruhige Bereiche mit Unterwasserpflanzen oder Hindernissen, die ihm als Versteck und Jagdrevier dienen. Hechte sind aggressive Jäger und lassen sich gut mit großen, auffälligen Ködern wie Spinnern, Wobblern und Gummifischen fangen.

Zander: Zander leben bevorzugt in tieferen Gewässern mit sandigem oder kiesigem Grund. Im Gegensatz zum Hecht sind sie eher scheu und reagieren empfindlich auf Störungen. Sie jagen meist in der Dämmerung und in der Nacht und ernähren sich bevorzugt von kleinen Fischen. Beim Zanderangeln sind subtilere Köder und Techniken gefragt, die den Fischen in Bodennähe angeboten werden.

Barsch: Der Barsch ist ein kleiner, jedoch äußerst aggressiver Raubfisch, der häufig in Schwärmen vorkommt. Er lebt in verschiedenen Gewässertypen und jagt kleinere Fische sowie Insektenlarven. Barsche lassen sich gut mit kleineren Kunstködern wie Twistern, Spinnern und kleinen Gummifischen fangen.

Wels: Der Wels ist der größte heimische Raubfisch und bevorzugt tiefe, ruhige Gewässer wie Seen und langsam fließende Flüsse. Welse sind nachtaktive Jäger, die große Köder bevorzugen, darunter auch tote Fische oder spezielle Kunstköder.

 

2. Die Ausrüstung für das Raubfischangeln

 

Die Wahl der Ausrüstung hängt stark von der beabsichtigten Raubfischart und der Angelmethode ab. Grundsätzlich benötigt man jedoch robustes Equipment, das den kräftigen Bissen und Kämpfen standhält, die Raubfische bieten.

 

Angelrute: Für das Raubfischangeln eignen sich spezielle Ruten, die auf die jeweilige Fischart und Methode abgestimmt sind. Spinnruten sind für das aktive Angeln mit Kunstködern sehr beliebt, während spezielle Hecht- und Zanderruten für das Grundangeln oder Vertikalangeln verwendet werden.

Rolle: Eine stabile Rolle, die über eine präzise Bremse und eine ausreichende Schnurkapazität verfügt, ist entscheidend. Stationärrollen sind für das Raubfischangeln besonders gut geeignet und bieten die nötige Kraft, um große Fische sicher zu landen.

Angelschnur: Geflochtene Schnüre sind die bevorzugte Wahl, da sie eine hohe Tragkraft bei geringem Durchmesser bieten. Zudem haben sie kaum Dehnung, was eine bessere Köderkontrolle und ein direktes Setzen des Anhiebs ermöglicht.

Köder: Je nach Fischart und Angelmethode kommen verschiedene Kunstköder zum Einsatz, darunter Wobbler, Spinner, Blinker und Gummifische. Auch Naturköder wie tote Köderfische werden häufig genutzt, vor allem beim Angeln auf Zander oder Wels.

Vorfach: Für das Angeln auf Raubfische mit scharfen Zähnen, wie etwa Hechte, ist ein Stahlvorfach unerlässlich, um Schnurbrüche durch Bisse zu vermeiden. Für vorsichtige Fische wie den Zander eignet sich hingegen ein Fluorocarbon-Vorfach.

 

3. Beliebte Angelmethoden für Raubfische

 

Es gibt eine Vielzahl von Angelmethoden, die speziell für das Raubfischangeln entwickelt wurden. Die Wahl der Methode hängt von der Fischart, den Gewässerbedingungen und der persönlichen Vorliebe ab.

 

Spinnfischen: Das Spinnfischen ist eine aktive Angelmethode, bei der der Kunstköder ausgeworfen und wieder eingeholt wird, um Raubfische durch die Bewegung und das Blinken des Köders anzulocken. Spinnfischen ist ideal für Hechte, Barsche und auch Zander.

Vertikalangeln: Diese Technik wird vor allem auf Zander und Wels angewendet. Der Köder wird dabei direkt unter dem Boot in Bodennähe angeboten. Durch leichte Auf- und Abbewegungen des Köders wird ein Beutefisch imitiert, was Raubfische anzieht.

Schleppfischen (Trolling): Beim Schleppfischen wird der Köder hinter dem fahrenden Boot hergezogen. Diese Methode ist besonders effektiv in großen Gewässern, um Hechte und Welse zu finden, die großen Jagdgebieten folgen.

Ansitzangeln mit Naturköder: Beim Ansitzangeln wird ein toter Köderfisch auf dem Gewässergrund oder knapp darüber angeboten. Diese Methode ist besonders erfolgreich bei Zander und Wels, da beide gerne in Bodennähe jagen.

 

4. Köder für das Raubfischangeln

 

Die Wahl des richtigen Köders ist entscheidend, da Raubfische je nach Art und Jahreszeit bestimmte Köder bevorzugen.

 

Wobbler: Wobbler sind Kunstköder mit einem beweglichen Körper, der unter Wasser einen taumelnden oder schwimmenden Beutefisch imitiert. Sie sind in verschiedenen Größen und Farben erhältlich und eignen sich gut für Hechte und Zander.

Gummifische: Diese weichen, flexiblen Köder imitieren kleine Fische und können sehr variabel geführt werden. Besonders Zander und Barsche lassen sich gut mit Gummifischen überlisten, wenn sie nah am Boden angeboten werden.

Spinner und Blinker: Spinner und Blinker sind Metallköder, die im Wasser blinken und schimmern, um die Aufmerksamkeit der Raubfische zu wecken. Spinner eignen sich besonders für das Angeln auf Barsche und kleine Hechte.

Naturköder: Ein toter Köderfisch ist ein ausgezeichneter Köder für große Raubfische wie Welse und Zander. Diese Köder werden oft in Bodennähe oder in der Strömung angeboten, wo die Fische auf der Suche nach toter Beute sind.

 

5. Die beste Zeit und die besten Orte für das Raubfischangeln

 

Die Erfolgschancen beim Raubfischangeln hängen stark vom Gewässertyp, der Jahreszeit und der Tageszeit ab.

 

Tageszeit: Raubfische sind oft bei schlechten Lichtverhältnissen aktiv, also in der Morgen- und Abenddämmerung. Auch nachts sind Welse und Zander besonders aktiv, während Hechte oft tagsüber jagen.

Jahreszeit: Im Frühjahr und Herbst sind Raubfische häufig besonders aktiv, da sie sich nach dem Winter Fettreserven anfressen oder sich auf den kommenden Winter vorbereiten. Im Sommer sind Raubfische eher in tieferen Bereichen zu finden, wo das Wasser kühler ist.

Angelplätze: Gute Standorte für Raubfische sind Stellen mit natürlichen Verstecken wie Wasserpflanzen, Seerosenfelder, Stege oder Brücken. Auch Gewässerkanten und tiefere Bereiche mit Strömung bieten oft gute Bedingungen.

 

6. Tipps und Tricks für erfolgreiches Raubfischangeln

 

Variation der Köderführung: Unterschiedliche Führungsmethoden (z. B. Stop-and-Go, schnelle Einholphasen oder sanftes Zupfen) können den Erfolg erheblich steigern. Fische reagieren oft unterschiedlich auf die Präsentation des Köders.

Standortwechsel: Raubfische sind oft in Bewegung und wechseln ihre Standorte. Ein Wechsel des Angelplatzes kann helfen, die Fische zu finden und die Fangchancen zu erhöhen.

Lautloses Verhalten: Raubfische sind empfindlich gegenüber Lärm. Besonders beim Angeln auf scheue Arten wie Zander kann es hilfreich sein, sich leise zu verhalten und unnötige Bewegungen zu vermeiden.

 

Fazit

 

Das Raubfischangeln ist eine spannende Herausforderung, die technisches Wissen, Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert. Mit der richtigen Ausrüstung, fundierten Kenntnissen über die Fischarten und passenden Techniken ist das Raubfischangeln eine äußerst lohnende Erfahrung. Ob beim gezielten Angeln auf Hechte mit großen Wobblern oder dem präzisen Zanderfang in der Dämmerung – das Raubfischangeln bietet Anglern einzigartige Erlebnisse und Begegnungen mit einigen der faszinierendsten Fische unserer Gewässer.

Zurück zum Blog